22.03.2023 15:24:45 | Cornelia Wahl | Meditation, Achtsamkeitsmeditation, Leistungsverbesserung

Bessere Noten durch Achtsamkeitsmeditation?


Wie sich regelmäßige Achtsamkeitsmeditation auf die Leistungsfähigkeit von Studierenden auswirken kann, das zeigt ein Diskussionspapier des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB).

Um die Wirkung der Achtsamkeitsmeditation zu erforschen, wurde Studierenden der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln ein kostenloser achtwöchiger Achtsamkeitsmeditationskurs angeboten. 102 haben einen Kursplatz erhalten, 122 wurden auf eine Warteliste aufgenommen, die gleichzeitig die Kontrollgruppe darstellte. Vor und nach dem Kurs beantworteten die Teilnehmenden einen Bogen mit Fragen zu ihrer mentalen Gesundheit sowie zu studien- und gesundheitsbezogenen Verhaltensweisen. 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden auf sechs Gruppen á 17 Personen verteilt. Die Meditationssitzung fand ein Mal pro Woche statt und dauerte 60 Minuten. Basis des Programms war die „Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR)“, welche von Dr. Jon Kabat-Zinn in den 1970er-Jahren in den USA entwickelt wurde. Darüber hinaus wurden die Meditierenden dazu aufgerufen, in ihren Alltag täglich kleine Achtsamkeitsübungen durchzuführen. 

Anhand eines Abschlussfragebogens, den sowohl die Meditierenden als auch die Personen der Kontrollgruppe beantworteten, bewertete das Forscherteam den Erfolg des Achtsamkeitskurses. Zudem verglich es deren Semesternoten vor, während und nach dem Kurs. 

Das Ergebnis zeigt, dass das Achtsamkeitsprogramm deutlich die von den Studierenden angegebene psychische Gesundheit (Stress, Angst und Depression) verbessern konnte. Ebenso berichteten sie über eine Steigerung der Selbstkontrolle und Gewissenhaftigkeit. 

In Bezug auf die Noten gab es zunächst eine kleine Überraschung: Diese verschlechterten sich in der Meditationsgruppe kurz nach Abschluss des Meditationskurses verglichen mit der Kontrollgruppe. Sechs Monate später dann zeigten die Meditationskursteilnehmerinnen und -teilnehmer jedoch deutlich bessere Leistungen als die Kontrollgruppe. Die Leistungsverbesserung galt zumindest für diejenigen, die den Achtsamkeitsmeditationskurs bis zum Ende durchhielten. 

Dieser Hinweis ersetzt nicht den Arztbesuch. Er ist allgemein und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung gedacht.